Das Schreien deines Babys

In meinen Beratungen fragen mich öfters verzweifelte Eltern, wie beruhige ich mein Baby, wenn es schreit.

Vorab erst einmal, die Natur hat dies so eingerichtet, dass dein hilfloses Baby so seine Grundbedürfnisse laut einfordert. Denn Babys Schreien zu einem, weil sie die körperlichen Bedürfnisse nach Nahrung, Müdigkeit, nasse Windeln, Schmerzen, Überreizung und ihre emotionalen Bedürfnisse nach Nähe, Sicherheit, Körperkontakt und Aufmerksamkeit gestillt haben wollen. Und wir Eltern wollen die Bedürfnisse des Babys befriedigen, damit das Baby aufhört zu schreien.

Dabei ist es wichtig, feinfühlig auf die emotionalen Signale seines Babys zu reagieren. Je nachdem, gelingt es besser oder schlechter sein Baby zu beruhigen.

Babys brauchen ihre Bindungspersonen, denn sie sind  am Anfang komplett auf externe Regulation angewiesen.

Gerade in den ersten Lebensmonaten schreien  Babys häufig, ohne dass es Eltern gelingt, immer eine Ursache auszumachen. Vorwiegend am späteren Nachmittag und in den Abendstunden. Je nach Temperament deines Babys ist das Schreien länger, ausdauernder und lauter als andere Babys. Dies alles ist immer im Zusammenhang zu erkennen.

Was können Eltern tun, um ihr schreiendes Baby zu beruhigen?

Wichtig ist, dass man nicht zu viel Beruhigungsmöglichkeiten auf einmal verwendet. Ein- bis zwei reichen aus. Sonst führt dies zu einer Überstimulation des Kindes. Und manchmal hilft einfach nur da sein für sein Baby. Es im Arm halten, Nähe geben und leise mit ihm reden.

Möglichkeiten, wie ihr euer Baby beruhigen könnt:

Berührung und Streicheln, denn Liebe geht durch die Haut

  • Streichelt oder massiert euer Baby leicht in Haarrichtung, das wirkt beruhigend.
  • Babys saugen gern an ihren Händen und Fingern oder berühren sich selber, so können sie sich selbst beruhigen.
  • Legt euer Baby auf euren Bauch und streichelt es über den Rücken oder auf Eure Oberschenkel und wippt dabei langsam mit den Beinen.

Beruhigen durch Sehen

  • Nehmt euer Kind in den Arm. Denn Nähe und Blickkontakt zu seiner Bezugsperson beruhigt das Baby.
  • Auch Mobiles können beruhigend wirken. Am besten eignen sich hierfür schwarz-weißen geometrischen Figuren und gelbe und rote Gegenstände

Berührung und Bewegung

  • Durch das Einwickeln des Babys in ein Tuch (Pucken) oder durch das Hineinlegen in ein gebautes Nest (Stillkissen um die Beine des Babys – Kopf soll frei bleiben) wird dem Baby körperliche Sicherheit vermittelt.
  • Auch Baden kann beruhigend wirken. Bewegt das Baby im Wasser sanft hin und her (dabei an Kopf und Po halten). Dies erinnert dein Baby an die Bewegungen im Mutterleib
  • Babys die längere Zeit im Arm oder einer Tragehilfe getragen werden, schreien weniger. (Schon 3 Stunden Tragen am Tag reduziert das Schreien um 45%)
  • Das Tragen im Tragetuch ist eine geeignete Tragehilfe und gibt dem Baby Halt und Geborgenheit.

Beruhigen durch Klänge

  • Ein Baby empfindet die vertrauten Stimmen der Eltern als beruhigend.
  • Singt oder summt euren Baby etwas vor. (Babys reagieren vermehrt auf eher hohe Stimmlagen. Meist hebt man automatisch seine Stimmlage, wenn man mit einem Baby spricht.

Die Maßnahme zur Beruhigung eines Babys gibt es nicht. Die wirksamste Beruhigung besteht darin, auf das Kind und die momentane Situation angemessen zu reagieren.  Während das eine Baby gern getragen wird, beruhigt sich ein anderes, wenn man seine Händchen streichelt.

Eure Claudia